BUND-Kreisgruppe Essen

Kork ist ein einhundert prozentiges Naturprodukt, das besondere physikalische Eigenschaften aufweist. Sein hoher Porenanteil macht ihn zu einem idealen Dämmmaterial. Die gesammelten Flaschenkorken werden geschreddert und können dann als „Lose Schüttung“ zur Dämmung von Dachgeschossen oder Trockenbau-Wänden verwendet werden.

Die Hauptanbaugebiete für Korkeichen, die das Ausgangsprodukt für Naturkorken, nämlich die Korkeichenrinde, liefern, liegen im westlichen Mittelmeerraum. Die größten Waldflächen befinden sich im Grenzgebiet zwischen Spanien und Portugal, in der Extremadura. Diese lichten Wälder auf kargen Böden sind wegen der extensiven Bewirtschaftung (Korkeichen dürfen nicht öfter als alle 10 Jahre geschält werden) ein idealer Rückzugsraum für viele bedrohte Tierarten, die in anderen Kulturlandschaften keinen Lebensraum finden. Die Extremadura gilt als eines der artenreichsten Ökosysteme Europas.

Neben vielen Kleintieren und Reptilien findet man diverse Vogelarten, darunter verschiedene Eulen, Wiedehopf, Kaiseradler und Mönchsgeier. Auch der Pardelluchs ist dort zu Hause. Zigtausenden europäischen Kranichen dient dieser einzigartige Naturraum als Überwinterungsquartier.

Doch dieses Naturparadies ist bedroht: Stauseeprojekte zur Bewässerung von Eukalyptusplantagen und anderen intensiv bewirtschafteten Monokulturen drohen die jahrhundertealte ertragsarme Bewirtschaftungsform zu verdrängen.

Um dem Flächenfraß der Plantagen entgegenzuwirken und die ökologisch wertvolle Kulturlandschaft so gut und so großflächig wie möglich zu erhalten, werden die Korkeichenbauern finanziell unterstützt und Informationskampagnen finanziert.

Außerdem werden Maßnahmen zum Kranichschutz im Biosphärenreservat Elbtalaue bezahlt.

Das Geld hierfür stammt aus dem Verkauf der Korken an Recyclingunternehmen, die dafür 20 Cent je Kilogramm zahlen. Den Verkauf des gesammelten Materials und die finanzielle Unterstützung der Projekte in Spanien und Portugal organisiert die Korkkampagne des Naturschutzbundes Hamburg. Der BUND Essen stellt die gesammelten Korken unentgeltlich zur Verfügung, erzielt damit also keine eigenen Einnahmen. Die Einnahmen aus der Aktion fließen derzeit jeweils zur Hälfte in Maßnahmen in Spanien/Portugal und Deutschland.

Worum geht es ... 

Schon seit 1995 sammelt der BUND in Essen Naturkorken. Derzeit gibt es mehr als 20 Sammelstellen in der ganzen Stadt mit einem Schwerpunkt in der Innenstadt. Gesammelt wird an den Standorten der Umwelt- und Naturschutzverbände, bei einigen städtischen Einrichtungen, bei verschiedenen Getränkemärkten und weiteren Geschäften sowie einigen kirchlichen Einrichtungen.

In dieser Aktion verbinden sich verschiedene Umweltthemen und -ziele:

1.       … wir reduzieren die Abfallmenge

2.       … wir leisten einen Betrag zum Recycling eines natürlichen Rohstoffes

3.       … mit der Verarbeitung zu Dämmmaterial leisten wir einen Beitrag zur Energieeinsparung

4.       … mit den Einnahmen unterstützen wir den Kranichschutz in Spanien, Portugal und Deutschland.

Seit Beginn der Sammlung konnten ca. 200 m³ oder gut 15 Tonnen Korken dem Hausmüll entzogen werden. Das entspricht mehr als 1.600 gefüllten Müllsäcken!

2017 betrug der Erlös aus den Korkenverkäufen genau 2.335,50 Euro.

Leider verringern sich die Sammelmengen von Jahr zu Jahr durch die vermehrte Verwendung von Schraubdeckeln und Kunststoff-Stopfen seitens der Winzer und Abfüller.

Bei der Anzahl der Sammelstellen gibt es noch Luft nach oben! Prüfen Sie, ob Ihr Weinhändler oder Ihre Kirchengemeinde bereits aktiv sind. Wir nehmen gerne Vorschläge bzw. Angebote für weitere Sammelstellen entgegen. Infos gibt es bei Annette und Frank Mildenberger unter 0201/611736. 

Sammelstellen gibt es derzeit an folgenden Stellen:

Rathaus Essen Poscheplatz 1
Verbraucherzentrale Hollestr. 1
Naturkostladen Körnchen Weidkamp 15
Stadtbibliothek Borbeck Gerichtstr. 20
Verkehrs- und Umweltzentrum Kopstadtplatz 12
Fam. Mildenberger Kühnholdstr. 3
Wein & Glas Franziskastr. 23