BUND-Kreisgruppe Essen
 (Marie-Rose Joos)

Mit essbaren Wildpflanzen ist es wie mit Pilzen: Man muss 100%ig sicher sein, sonst Finger weg!

Die erste essbare Wildpflanze im Frühjahr ist das Scharbockskraut, das den „Skorbut“, die Vitamin-C-Mangelerkrankung, im Namen trägt. Früher nahmen die Seeleute die getrockneten Blättchen mit auf die Reise. Aber auch an Land war das Frühjahr eine Zeit des Mangels: Sauerkraut und saure grüne Bohnen waren aufgebraucht – bzw. sie kamen den Leuten zu den Ohren heraus…
Da war der kleine Bodendecker aus dem Buchenwald ab Februar eine willkommene Abwechslung und Vitamin-C-Quelle.
Der Stoff, der für die leichte Schärfe sorgt, sollte allerdings nur in Maßen gegessen werden. Erhitzen oder Einfrieren inaktiviert diese Substanz.
Die nur 1,5 - 2 cm großen glänzenden Blättchen werden geerntet, wobei man natürlich auf die Abwesenheit von Hundekot achten muss, da die Blättchen i.d.R. nicht miterhitzt werden. Dicht unter der Bodenoberfläche weisen sie braune längliche Knöllchen auf, durch die man die Pflanze leicht vermehren und im Garten ansiedeln kann. Mit dem Erscheinen der gelben Blütensternchen im April geht die Sammelsaison für diese Pflanze zu Ende.
Es gibt zwei Unterarten, die sich aber nur in einer Eigenschaft unterscheiden: Eine Unterart bldet Ausläufer.