BUND-Kreisgruppe Essen

A. Roy:Die Politik der Macht

Arundhati Roy: Die Politik der Macht

Sie gehört zu den wichtigsten Schriftstellerinnen Indiens, wird aber im gleichen Atemzug als Aktivistin bezeichnet.
Den Roman „Der Gott der kleinen Dinge“, mit dem sie ihren Ruhm begründete, kann man als schöne und hintergründige Lektüre empfehlen. Ihre politischen Essays, von denen einige in „Die Politik der Macht“ zusammengestellt sind, können als Brenngläser zur Bewertung von Politik dienen. Roy belegt ihre Aussagen journalistisch sorgfältig; gleichzeitig argumentiert sie so scharf und anschaulich, dass jeder folgen kann.
Dass indische Politiker und Behördenvertreter die Interessen der breiten Bevölkerung noch viel krasser missachten als wir es in Deutschland kennen, schärft nur unseren Blick für Ungerechtigkeit und Ungleichheit.
Das Thema Globalisierung verstehe ich dank dieses Buches besser: vielleicht kann ich jetzt auch besser argumentieren, wo im deutschen politischen Alltag Partikularinteressen das Gemeinwohl überrollen. Nicht nur beim Hambacher Forst, sondern bei jeder „kleinen“ Planung, die zum Verlust an Boden und zur Verminderung der Grundwassers beiträgt zugunsten von Immobilien-Investoren.

Marie-Rose Joos