BUND-Kreisgruppe Essen

Interview mit Frank Mildenberger

 (Martin Kaiser)

Hallo Frank, Du bist der Schatzmeister der Kreisgruppe. Wie kommt man denn als Umweltschützer zu so einem 'trockenen' Job?

Schuld daran hat eigentlich meine Frau. Als die Stelle des Schatzmeisters neu besetzt werden sollte, hat Annette die Anfrage von Marie-Rose Joos dahingehend beantwortet, dass 'der Frank das bestimmt macht'. Und da ich meiner Frau nichts abschlagen kann, bin ich seit Frühjahr 2013 nun für die Finanzen der Kreisgruppe zuständig. Ernsthaft: Diese Tätigkeit kann ich gut mit meinen unregelmäßigen Arbeitszeiten im Einzelhandel in Einklang bringen.

Wieso und seit wann bist Du denn überhaupt im BUND?

Das genaue Datum weiß ich gar nicht mehr, es muss so im Jahr 1994 gewesen sein. Mein damaliger Beruf diente nur der Existenzsicherung. Ich wollte aber auch etwas 'Sinnvolles' im Bereich Umweltschutz machen. Eines Morgens beobachtete ich einen mir unbekannten Mann, der zwei im Bus rauchende Jugendliche kurzerhand aus demselben warf. Das hat mir in der Art wie er das machte, imponiert. Und da er an seiner Tasche einen Aufkleber vom BUND baumeln hatte, bin ich kurz nach diesem Ereignis in die Kreisgruppe eingetreten. Erst dort erfuhr ich, dass es sich bei diesem Mann um den leider viel zu früh verstorbenen Uwe Duchatz handelte. Es war also eher ein Zufall, dass ich hier gelandet bin. Der Aufkleber hätte auch von Greenpeace, NABU oder einer anderen Gruppe sein können.

Warst Du denn in der Zeit vor Deiner Tätigkeit als Schatzmeister auch schon aktiv?

Ja, zusammen mit meiner Frau habe ich im Dezember 1995 den KorkenBUND hier in Essen gegründet. Seitdem werden im Stadtgebiet Naturkorken gesammelt. Darauf wird aber an anderer Stelle hier auf der Homepage ausführlich eingegangen.
In meinen 'Anfangsjahren' habe ich auch häufiger mal bei Info-Tischen mitgearbeitet. Als 1998 und 2001 unsere Kinder zur Welt kamen, haben sich dann meine Prioritäten etwas verlagert.
Aber wenn es meine Zeit zulässt, bin ich noch beim jährlich stattfindenden Zechenfest der Bediener der Apfelpresse.

Hast Du Ziele im BUND, für Du Dich einsetzen möchtest?

Ziele? Eher kleinformatige: Zum einen, die Flächenversiegelung in Vorgärten vermindern, Stichwort 'Steinwüsten', zum anderen den enormen Einsatz von Einwegverpackungen eindämmen. Tübingen hat da aktuell einen interessanten Versuch gestartet.
Auf beiden Feldern muss aber sowohl die Politik als auch die Verwaltung mit ins Boot geholt werden. Nur Informationen von Umweltschutzorganisationen helfen da in meine Augen nicht weiter.