BUND-Kreisgruppe Essen

Balkonkraftwerk oder Steckersolargerät: Schon mal davon gehört?

17. Juni 2021

 (Ralf Benner)

Das ist – kurz gesagt – eine Mini-Solaranlage für den Balkon oder die Terrasse, da somit auch von Mieter*innen genutzt werden kann. Der erzeugte Strom kann direkt im Haushalt genutzt, aber nicht ins Netz eingespeist werden. BUND-Mitglied Ralf Benner aus Gerschede hat sich im letzten Jahr so etwas zugelegt und berichtet.

"Wir haben im Vorfeld Informationen gesammelt (unter anderem bei der Verbraucherzentrale), was es zu beachten gibt. Danach einen Anbieter ausgesucht und das Gerät bestellt; nach Lieferung aufgestellt, Stecker rein, fertig.“, berichtet er.
„Dabei wurde meine alte Frage, nämlich warum es keine Solaranlagen gibt, die in jedem Haushalt auf Balkon oder Terrasse angeschlossen werden können und einen Teil des eigenen Verbrauchs erzeugen, beantwortet.“

Das Erstaunliche sei, dass Leute, die sich für Solarenergie und Klimawandel überhaupt nicht interessieren, "plötzlich" bei ihm nachfragen, wie das funktioniert. Wohl, weil es so einfach umzusetzen ist.  „Und auf einmal hat man Leute mit im Boot, die normalerweise ganz weit vom Thema weg sind“, so Benner. 
„Bei mir selbst beobachte ich, dass ich als aktiver Alltags-Umweltschützer (nicht perfekt) jetzt noch mehr darauf achte, unnötigen Stromverbrauch zu vermeiden.“ Dadurch hat der selbst erzeugte Strom eine doppelte grüne Wirkung.

Mittlerweile läuft im Haus von Ralf Benner eine zweite Anlage. Die Nachbarn fanden die Idee gut, ließen sich von Benner ein paar Infos geben und waren sofort überzeugt. „Wäre schön, wenn das so weitergeht, denn jede Kilowattstunde zählt“, freut sich Benner.

Die harten Fakten

Das Gerät:
Das Solarpanel hat eine Größe von ca. 1,70 x 1 Meter, auf der Rückseite ist ein Wechselrichter angebracht, der den Strom in „Haushaltsstrom“ umwandelt. Die kleine Anlage kann bis zu 250 kwh im Jahr erzeugen. Der erzeugte Strom fließt direkt über eine Steckdose in den eigenen Stromkreislauf und versorgt aktuelle Verbraucher (Kühlschrank, Waschmaschine, usw.) mit selbst produziertem Strom. Dadurch benötigt man weniger Energie von seinem Stromanbieter.

Die Anmeldung:
Eine Anmeldung bei der Bundesnetzagentur und beim Netzbetreiber ist derzeit noch erforderlich.
Das geht aber einfach online und sollte niemanden abschrecken. Der Netzbetreiber in unserer Gegend ist Westnetz.

Der Preis:
Die Preise für eine Anlage starten bei 350 €. Beim Kauf sollte man jedoch darauf achten, dass sie steckfertig geliefert wird, also dass der Stecker nicht noch ans Kabel angeschraubt werden muss.
Kurz gesagt: Auspacken und einstecken.
Das Kraftwerk von Ralf Benner hat 550 € (mit Aufstellbügel, längerem Kabel und Lieferung) gekostet und war innerhalb einer Woche da.

Informationen
Bei der Verbraucherzentrale gibt es kostenlose Online-Beratungen zu diesem Thema. Infos gibt es auch auf der Website der Verbraucherzentrale, dort gibt es außerdem eine Checkliste für die Anschaffung.

Wem noch der letzte Anreiz fehlt, möge die Frage beantworten: Warum sollten Balkonbrüstungen und Terrassen keinen Strom erzeugen?

Wer Interesse an einer Weiterbildung hat, es gibt derzeit zwei Veranstaltungen:

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