BUND-Kreisgruppe Essen

BUND-Kreisgruppe fordert von Politik Einsatz für Personal zum Hochwasserschutz: "Fünf Stellen fehlen - Klimaanpassungsleistungen gibt es gratis dazu“

14. Juli 2022

Pressemitteilung

Zum Jahrestag des Jahrhunderthochwassers am 14. Juli 2021 hat sich der BUND an die Essener Ratsfraktionen gewendet und um Unterstützung bei der Bereitstellung von finanziellen und vor allem personellen Ressourcen im Rahmen der anstehenden Haushaltsberatungen gebeten. „Die Überschwemmung gerade in Kupferdreh war eine Katastrophe mit Ankündigung“ meint Maike Wissing, die Sprecherin der AG Wasser des BUND, denn die gefährdeten Bereiche sein schon lange aus den einschlägigen Hochwasserrisikokarten bekannt gewesen.

In einem Schreiben an die Ratsfraktionen weisen die Umweltschützer nunmehr auf die vielfältigen Abhängigkeiten beim Hochwasserschutz hin, die einen rein technischen Ansatz nicht sinnvoll erscheinen lassen. „Wir brauchen die ganze Palette von der Abflussverzögerung durch Gewässerrenaturierungen bis hin zum Objektschutz. Einbezogen werden müssen auch die Maßnahmen zur Vorsorge vor Starkregen im Siedlungsgebiet und zur Entlastung des Kanalnetzes durch den naturnahen Umgang mit Regenwasser“ so Wissing. Klimaanpassungsleistungen gebe es bei diesem Paket gratis dazu.

Um die notwendigen Schritte in Richtung Hochwassersicherheit, Klimaanpassung und nicht zuletzt zu ökologisch hochwertigen Bächen einzuleiten, fehlt es nach Einschätzung des BUND bei der Verwaltung seit Jahren an der entsprechenden finanziellen und personellen Ausstattung. „Wir gehen von fünf fehlenden Stellen aus, um die teilweise seit Jahren sogar gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben ernsthaft anzugehen“ so Vorstandsmitglied Andreas Bolle. „Politik kann hier zeigen, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt hat.“

Von zwei Stellen für die Gewässerrenaturierung und zwei weiteren Stellen für das Themenfeld Starkregenvorsorge / Regenwasserabkoppelung sowie einer Stelle für die Vorbereitung des Programms „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft (KriS) und die Öffentlichkeitsarbeit ist die Rede. „Die Chancen, die sich mit Fördermitteln und dem nach wie vor hohem öffentlichem Problembewusstsein ergeben, sollten wir nicht ungenutzt lassen“, so Wissing abschließend.

Die Pressemitteilung ist hier als PDF verfügbar.

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