Die heute immer mehr verbuschenden Talauen lieferten einst einen wichtigen Basis-Stoff der Landwirtschaft: Heu. Im 19. Jahrhundert wurde dort die - inzwischen vergessene - Wiesenbewässerung stark entwickelt. Die Düsselaue unterhalb von Haus Schöller bietet dafür ein besonders schönes
Beispiel; dort sind noch mehrere eiserne Schütze vorhanden, die zur Regulierung des Wasserflusses dienten.
Zur signifikanten Steigerung des Heu-Ertrags gewann die Bewässerung von Wiesen im 19. Jahrhundert - parallel zur Industrialisierung - eine enorme Bedeutung. Diese Nutzung von Bachwasser über Stau- und Grabenanlagen nannten die Bauern "Flößen".Geschichte und Funktionsweise dieser Kulturtechnik werden im Vortrag erläutert.
Extensiv gepflegte Wiesen und Weiden als Orte hoher Biodiversität und seltener (Offenland-) Arten geraten auch heute vermehrt unter den Druck einer veränderten Landnutzung. Um so mehr lohnt sich ein Blick zurück in die Zeiten der traditionellen Bewirtschaftung von Bach-Auen. Naturschutz und der Schutz von Relikten historischer Kulturlandschaften können sich nur dann sinnvoll ergänzen, wenn sie gemeinsam in den Blick genommen werden.
Der Historiker und Geograph Wilfried Sauter vermittelt das Thema in einem bebilderten Vortrag am 09. März 2025 in der alten Schmiede der Kalkgrube Oetelshofen in Wuppertal, danach begleitet er die Zuhörenden zu Flößgraben-Relikten im nahegelegenen Düsseltal.
Anmeldungen sind ab sofort möglich.