BUND-Kreisgruppe Essen

Krautschau verweist auf Urbane Biodiversität

26. Oktober 2021

Neben etlichen unauffälligen und ein paar auffälligen Pflanzenarten haben wir auf den Flächen der Zeche Carl beim KlimaFestival 2021 zwei seltene Arten gefunden.

Ackerröte  (Sabine Hurck)

Die Ackerröte, ein zierliches Pflänzchen mit rosa Blütensternchen (wegen der gleißenden Sonne erscheinen sie auf dem Foto weiß), wächst zahlreich auf einer lückig bewachsenen Böschung. Sie hat nur Chancen, wo keine zusammenhängende Grasnarbe vorkommt https://www.botanik-bochum.de/jahrbuch/Pflanzenportraet_Sherardia_arvensis.pdf. Auch ein paar Exemplare des Ackergauchheils, einer alten Heilpflanze mit leuchtend orangeroten Blüten, konnten bei der Krautschau im Rahmen des Klimafestivals 2021 gefunden werden. In unseren „ausgeräumten“ Agrarlandschaften, die in großem Stil mit Chemikalien und Dünger behandelt werden, können die o. g. „Un“kräuter nicht mehr Fuß fassen, deshalb sind sie in ihrem Bestand gefährdet.

Auf Industriebrachen sind die Böden oft steinig und stellen kaum Wasser und Nährstoffe bereit. In der Biodiversitätsstrategie für das Ruhrgebiet (https://urbane-biodiversitaet.de/) wird nun diskutiert, wie Industriebrachen als Ersatzlebensräume für solche auf magere Böden angewiesenen Arten erhalten bzw. gepflegt werden können und ob in Zukunft auch Industriebrachen einen Schutzstatus erhalten sollen.

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