BUND-Kreisgruppe Essen

Boden retten für den Ökolandbau

Boden retten für den Ökolandbau

Grund und Boden ist in den vergangenen Jahren extrem teuer geworden. Der Kaufpreis für Ackerland ist zwischen 2007 und 2019 im Schnitt um 187 Prozent gestiegen. Der Wettkampf um die verbleibenden fruchtbaren Böden wird immer größer. Wesentliche Ursache ist, dass wegen der anhaltenden Niedrigzinspolitik immer mehr außerlandwirtschaftliche Investoren auf die Suche nach gewinnbringenden Geldanlagen sind und dabei den Boden für sich entdecken haben. Mitschuld an der Preistreiberei hat aber auch die einseitige Biogasförderung der letzten Jahre, die es nicht gewerblichen Biogaserzeugern ermöglicht, Bodenpreise zu bezahlen, bei denen die meisten Landwirtschaftsbetriebe nicht mehr mithalten können.

Mehr Öko-Fläche: gerade jetzt wichtig

Öko-Betriebe oder solche, die es werden wollen, sind von den hohen Bodenpreisen besonders hart betroffen. Denn sie müssen die erworbenen oder gepachteten (meist konventionellen) Flächen erst noch zwei Jahre umstellen. Das heißt, die entstandenen Mehrkosten können erst später gedeckt werden. Viele Landwirtinnen und Landwirte hält dies davon ab, mehr Fläche ökologisch zu bewirtschaften oder den Betrieb umzustellen. Etliche Betriebe mussten sogar schon wieder rückumstellen oder aufgeben, weil sie nicht mehr wachsen konnten oder sich ihre Bodenfläche reduzierte. Dabei ist die Zunahme der heimischen Bio-Anbaufläche gerade jetzt so wichtig. Denn die Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln nimmt immer weiter zu, kann aber schon lange nicht mehr durch heimische Produktion gedeckt werden.

Die Bodenretter

Eine Initiative in diesem Bereich ist die BioBoden Genossenschaft. Bei der BioBoden können Menschen bereits ab einem Einlagebetrag von 1.000 Euro Anteile zeichnen und als Genossenschaftsmitglied Gutes tun. Und das sind bereits erstaunlich viele: die BioBoden zählt aktuell rund 5.000 Mitglieder. Die BioBoden kauft mit dem Geld ihrer Mitglieder Flächen auf und verpachtet diese an Landwirtinnen und Landwirte, mit der Auflage, diese nach den Grundsätzen eines der ökologischen Anbauverbände Demeter, Bioland oder Naturland zu bewirtschaften. Die BioBoden betreibt aber auch eigene Höfe. Weitere Initiativen ähnlicher Zielrichtung sind hier zu finden.