BUND-Kreisgruppe Essen

Erinnerungen an Horst Stern

Wir erinnern an Horst Stern, der sich als Journalist, Autor und Filmemacher in unbestechlicher Art und Weise für einen anderen Umgang mit unserer Natur eingesetzt hat. Am 17. Januar jährt sich sein zweiter Todestag. Horst Stern war 1975 Mitbegründer des BUND, 1. Chefredakteur und Begründer der Zeitschrift „Natur“, Autor zahlreicher Bücher und Filmemacher. In seiner Fernsehserie „Sterns Stunde“ las er einem Millionen-Publikum klar, unmissverständlich und geschliffen die Levithen.

In seinem ersten Editorial zur „Natur“ schrieb er Worte, die gleichsam zeitlos, engagiert wie demütig wirken und an die wir hier erinnern möchten:

„Es darf gedacht werden in NATUR. Nicht nur die Hybris, auch die Hoffnung liegt ja in unserem Denkvermögen begründet. Ich bin sicher: Es wird sich in unserem parasitären Umgang mit der Natur nur dann etwas zum Besseren ändern, hin zu ihrer Schonung durch die Erkenntnis unserer Mitgeschöpflichkeit, wenn der rational gefasste, argumentativ bewiesene Gedanke politisch mehrheitsfähig wird, daß wir Menschen im Kreis der pflanzlichen und tierischen Gestalten nicht grundsätzlich anders, sondern nur grundsätzlich andersartig sind: daß unser Verwandtschaftsgefälle hinunter zu einer Kolibakterie beweisbar kürzer ist als das hinauf zu einem Gott, für dessen Ebenbild wir uns halten. Wir sind als Art biologisch unentrinnbar ein Teil der Natur – lebend an ihr Leben, leidend an ihr Leiden, sterbend an ihr Sterben gebunden.“

Und weil es auf Weihnachten zugeht mit einem Schmunzeln an sein zum Heiligabend 1971 gesendetes Schlusswort zu seinem Film „Bemerkungen über den Rothirsch“;

Sein Schlusswort:

„Ich meine, dieses ernste Thema war eine knappe Stunde Ihrer stillsten Nacht des Jahres wert. Man rettet den deutschen Wald ja nicht, indem man ‚O Tannenbaum‘ singt.“

– Horst Stern

Für uns erschreckend war die Erkenntnis, dass die bereits damals schon wiederholte Kritik am Umgang mit dem Wald auch in den Dürrejahren 2018/2019 (mit seinen aktionistischen Waldrettungs-Fonds) nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Auch heute gilt leider immer noch zu oft: „Einmal Fichte geht noch“.

Wer seinen Filmbeitrag „Bemerkungen über den Rothirsch“ noch einmal sehen möchte, kann dies mit den nachfolgenden Links tun. Alle weiteren Teile des Beitrags findet man auf Youtube

 

(gepostet am 21.12.2021)

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt nachzuladen.