„Aufatmen“: BUND-Kreisgruppe Essen begrüßt Aufgabe der Sondermüll-Verbrennungsanlage im Essener Stadthafen

15. August 2020

Aus! – Schluss! – Vorbei! Am 4. August titelte die Unternehmensführung der Betreiber-Firma Lobbe GmbH: „KEINE ENERGETISCHE VERWERTUNGSANLAGE (EVA) IN BORBECK“!

 (Martin Kaiser)

Damit obsiegte die Forderung der BUND-Kreisgruppe Essen, keine Sondermüllverbrennung im Essener Stadthafen zuzulassen, die sie mit vielen anderen Akteuren der Essener Stadtgesellschaft mit Nachdruck seit Monaten forderte. Alle Essener Bezirksvertretungen hatten gegen eine Inbetriebnahme gestimmt. Die Altenessener Stadtteilkonferenz formulierte mit Unterstützung der BUND-Kreisgruppe ihre berechtigten Einwände und viele Bürgerinnen und Bürger äußerten ihre Befürchtungen. Nun kann der Essener Norden im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen:

Die Firma Harmuth wird ihren „alten Ofen“ der für giftige Klärschlämme „ertüchtigt“ werden sollte, nicht mit ihrem größeren Partner aus Iserlohn in Betrieb nehmen können. Die Begründung der Firma Lobbe verwundert. Behauptet wird, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Verbrennen von Klärschlämmen geändert hätten und „Verwertungskapazitäten (...) mit den bestehenden und projektierten Anlagen gedeckt (sind)“. Die BUND-Kreisgruppe freut sich über die Entscheidung des Geschäftsführers Christoph Aßmann. Offen ist für die Kreisgruppe noch, ob es zumindest zeitweilig weiterer Klärschlamm-Mono-Verbrennungsanlagen bedarf, da der bisher in Braunkohlekraftwerken verbrannte Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen nach Abschaltung der Braunkohlekraftwerke entsorgt werden muss. Bevorzugt wird von Seiten des BUND Essen aber eine Rückgewinnung des im Klärschlamm enthaltenen Phosphates, verbunden mit einer Entgiftung der kommunalen Abwässer, damit Klärschlamm nicht mehr so viele Schadstoffe enthält wie bislang. Aber die Anlage der Firmen Harmuth / Lobbe im Essener Stadthafen war eben nicht für die Verbrennung von kommunalem Klärschlamm geplant, sondern für gefährliche Abfälle aus der Industrie und somit als Sonderabfallverbrennungsanlage, wie dem beantragten Abfallschlüssel entnommen werden konnte. Ob die erforderliche Technik für solche Abfälle nachrüstbar sei, hat die BUND-Kreisgruppe immer in Frage gestellt und hätte eine Ertüchtigung minderer Qualität als Ökodumping öffentlich gemacht. Dies haben auch die Bürgerinnen und Bürger in Essen erkannt und diese Anlage abgelehnt.

Weiterführende Informationen auf der Website der BUND-Kreisgruppe Essen

Auch der Essener Norden freut sich über "Luft zum Atmen": Die Altenessen-Konferenz, eine wichtige Institution des Essener Nordens, begrüßt den Entschluss. Lesen Sie die entsprechende Pressemitteilung hier.

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