BUND-Kreisgruppe Essen

Private Photovoltaikanlagen zum Eigenverbrauch ab Mitte 2022 unwirtschaftlich?

22. Dezember 2021 | Energiewende, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik

Das Umweltbundesamt macht darauf aufmerksam, dass sich konventionell auf privaten Verbrauch ausgerichtete Photovoltaikanlagen wegen der Veränderung von Vergütungssätzen ab Mitte 2022 als unwirtschaftlich erweisen können und rät zu einer differenzierten Betrachtung von Volleinspeise- und Eigenverbrauchsanlagen.

Die Vergütungssätze für Photovoltaikanlagen auf Dächern sind in den letzten Jahren erheblich zurück gegangen, während sich die Kosten zur Errichtung der Anlagen nicht in gleichem Maße reduzierten. Dadurch ist ein wirtschaftlicher Betrieb von Photovoltaikanlagen bis 100 kWp nur noch möglich, wenn ein Teil des Stroms selbst verbraucht werden kann. Wenn der ungleichmäßigen Entwicklung von Vergütung und Kosten nicht entgegengewirkt wird, werden bis Mitte 2022 viele der untersuchten Anlagen trotz anteiliger Eigenversorgung nicht mehr wirtschaftlich sein.“ So formuliert es das Umweltbundesamt auf seiner Website und nimmt Bezug auf eine neue Studie des Öko-Institut in Freiburg.

Diese Studie kommt zu dem Schluss, dass in Zukunft das Ziel der Installation einer PV-Anlage nicht mehr nur sein soll, möglichst viel des produzierten Stroms selbst zu verbrauchen, sondern zu einer möglichst großen Wirksamkeit im Umbau des gesamten Stromsystems beizutragen. Hauseigentümern wird empfohlen, sich parallel zum Angebot für eine Eigenversorgung immer auch ein solches erstellen zu lassen, das sich auf das vorhandenen Dachpotenzial bezieht und mit einer Anlage für den Eigenverbrauch zu vergleichen. PV-Installateure werden aufgefordert, diesen Aspekt ihren Kunden gegenüber verstärkt zu kommunizieren.

Private Stromerzeugung wird auch in dem zum Jahresende erwarteten Abschlussbericht zum SECAP (Sustainable Energy and Climate Action Plan = SECAP). Weitere Informationen und Links hier und hier und hier.

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