BUND-Kreisgruppe Essen

RVR - Luftbilderportal

Quelle: Regionalverband Ruhr, CC BY 4.0

Aktuelle und historische Luftbilder aus dem Ruhrgebiet 

Internetadresse: https://www.luftbilder.geoportal.ruhr/

Anbieter: Regionalverband Ruhr

Inhalte

Luftbilder zurück bis ins Jahr 1926 und ein detailarmer Stadtplan (nur für allgemeine Orientierung geeignet) – einfache Möglichkeit Flächen und Längen zu ermitteln - Möglichkeiten zur Einbindung als WMS-(Web Map Service)-Dienst

Hilfreich für …

… jeden, der sich für die Entwicklung über jetzt schon mehr als 90 Jahre bestimmter Landschaftsräume interessiert

Bewertung

Tolles Instrument für Umweltschützer, Lokalhistoriker ... einfach jeden, der die räumliche Entwicklung in seinem Umfeld nachvollziehen will.

Der geringe Umfang der Leistungen stört nicht, vielmehr erscheint das schlichte Layout ausgesprochen angenehm.

Anleitung zur Nutzung

Ist nicht erforderlich, da die Seite selbsterklärend ist.

Beispielanwendung im Rahmen der Arbeiten des BUND

Wir haben uns beispielhaft die Entwicklung einer nach Landschaftsplan der Stadt Essen geschützte Obstwiese auf einem städtischen Grundstück (jetzt in Erbpacht vergeben) angesehen. Das Ergebnis könnt ihr weiter unten nachlesen.

Anregungen für die weitere Nutzung „im Dienste des Umweltschutzes“

Reiterhöfe/Reitplätze: Wie hat sich der Flächenanspruch dieser Sportart entwickelt

Außenbereichsnutzungen: Wie breiten sich Siedlungsnutzungen sukzessive aus?

Waldentwicklung: Wir haben immer mehr Wald! Wirklich?

Intensivierung der Landwirtschaft: Gibt es die auch in Essen? Werden Äcker mehr und Grünland weniger?

Offene Wünsche / Kritik

  • Die Luftbilder können nicht stufenlos transparent gesetzt werden (vgl. demgegenüber die Anwendung des Historischen Vereins Essen).

  • Bei Auswahl nach Straßennamen ist viel Sorgfalt und Geduld gefordert, da die Namen im System nicht immer vollständig ausgeschrieben vorliegen.

  • Es werden leider keine konkreten Befliegungsdaten angegeben.

  • An den Verbandsgrenzen werden die Luftbilder abgedeckt, sind also nicht mehr sichtbar, obwohl vorhanden. Das erscheint wie „praktiziertes Kirchturmdenken“. Gerade für Fragen der Landschaftsentwicklung ist das ärgerlich, muss man doch immer auf die bezüglich der Luftbilder meist schlechteren Angebote der Nachbarkommunen/Nachbarkreise zurückgreifen und zwischen den Portalen wechseln.  

Beispiel: GLB 3.8.46 - „Vom Verschwinden einer Obstwiese“

 (Regionalverband Ruhr, CC BY-NC-SA 4.0)

3.8.46 Geschützter Landschaftsbestandteil „Obstwiese am Deilmannshof“

I. Schutzgebiet
Flächengröße ca. 0,3 ha
Erläuterungen: Das Schutzgebiet umfasst eine Obstwiese mit alten Obstbäumen und Bruchsteinmauern mit gut entwickelter Mauerrautenflur.

II. Schutzzweck
Die Festsetzung erfolgt nach § 23 LG insbesondere
a) zur Erhaltung und Entwicklung artenreicher und z.T. bedrohter Vegetationsbestände,
b) zur Erhaltung und Entwicklung des Gebietes für Höhlenbrüter, Tagfalter und Fledermäuse,
c) zur Gliederung und Belebung des Landschaftsbildes.

IV. Gebote
Zur nachhaltigen Erfüllung des Schutzzweckes ist insbesondere geboten:
3. die Anpflanzung von regionaltypischen Obstbaumsorten.

Geschichte

Offenbar in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts (wieder) angelegt, konnte sich die Obstwiese bis in die 80er Jahre halten und wurde aufgrund ihres Strukturreichtums als Geschützter Landschaftsbestandteil festgesetzt.

Die Intensivierung der Nutzung des benachbarten Hofes, der nunmehr nicht mehr primär (aber weiterhin auch) der Produktion dient, sondern als Pferdehof betrieben wird, fallen sukzessive alle Obstbäume zum Opfer. In den frühen Nuller-Jahren ist die Fläche frei.

Erst in den letzten Jahren wurden vereinzelte Nachpflanzungen vorgenommen. Der alte Strukturreichtum kann sich bei den Bäumen erst im Verlauf mehrerer Jahrzehnte wieder einstellen. Ob die ebenfalls wertgebende extensive Nutzung unter den Bäumen ebenfalls auf diesem bevorzugten Standort direkt am Hof erneut erfolgt, darf mit Recht bezweifelt werden.

Es stellt sich somit die Frage, ob die Nachpflanzung an diesem Standort überhaupt dem Ziel eines GLB „Obstwiese“ entsprechende Erfolge erwarten lässt, denn mit dieser verbindet sich mehr als Obstbäume auf eine Grünlandfläche zu stellen. Eine Frage, der sich der BUND im Rahmen der geplanten Neuaufstellung des Landschaftsplanes widmen wird.

Luftbilder von 1926 bis 2009 (ca.-Angaben) - Fernsicht

Quelle: Regionalverband Ruhr, CC BY-NC-SA 4.0 

Luftbilder von 1926 bis 2009 (ca.-Angaben) - Nahsicht

Quelle: Regionalverband Ruhr, CC BY-NC-SA 4.0 

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